Meerschaumpfeifen - Pfeifen aus Meerschaum

Meerschaumpfeifen Pfeifen aus Meerschaum

Pfeifen aus Meerschaum oder mit Meerschaumeinsatz. Das Rauchen einer Meerschaumpfeife ist ein absoluter Genuss!

Meerschaum ist wissenschaftlich betrachtet ein Magnesiumsilikat, das sich aus Kieselerde, Bittererde und Wasser zusammensetzt. Meerschaum findet sich nur in der türkischen Gegend um Eskisehir und in Tansania und wird dort aus bis zu 80m tiefen Gruben mit Schlagbohrern oder Beilen aus dem Gestein gelöst.

Das Material besitzt vorzügliche Raucheigenschaften, da es wegen seiner porösen Struktur enorm saugfähig ist, so daß sich selbst hartgesottene Filteranhänger getrost auch einmal auf ein fillterfreies Raucherlebnis einlassen dürfen. Nicht ohne Grund gibt es schließlich auch Filter aus Meerschaumgranulat.
Pfeifen aus Meerschaum

Die Pfeifen, die früher ihren festen Platz in jeder Sammlung hatten, sind inzwischen nicht mehr ganz so weit verbreitet, was nicht zuletzt auf eine unnötige Verkomplizierung der Thematik zurückzuführen ist, Tatsächlich verfügen diese Pfeifen jedoch über einige große Vorteile, die Grund sein sollten über eine Anschaffung in dieser Richtung nachzudenken:

Meerschaum muss weder eingeraucht werden, noch kann es durchbrennen. Sie bieten aufgrund des neutralen Geschmacks ein unverfälschtes Genußerlebnis. Reiner Blockmeerschaum kann sogar mehr als sein Eigengewicht an Wasser aufnehmen (und schwimmt soagr darauf). Weiterhin sind Meerschaumpfeifen ausgesprochen leicht, so daß es keiner großen Anstrengung der Kaumuskulatur bedarf. Allgemein wird Meerschaumpfeifen eine große Zebrechlichkeit nachgesagt. Bei sachgemäßer Behandlung drohen jedoch keine unliebsamen Überraschungen. Fallen Meerschaumpfeifen einmal zu Boden weisen sie in der Regel nur flachere Druckstellen auf, nur im im ungünstigsten Fall können Sie am Übergang zum Holm abbrechen.

Nach vielen Rauchsitzungen tritt außerdem der interessante und für Meerschaumpfeifen typische Verwandlungsprozess in Gang. Anfangs noch strahlend weiß, verfärbt sich die Pfeife mit zunehmenden Gebrauch gelblich, an einigen Stellen bräunlich. Die Verfärbungen bilden sich zunächst an der Unterseite des Kopfes und der Unterseite des Holmes. Ursache hierfür sind zum einen die absorbierten Kondensate, zum anderen liegt dies an dem feinen Bienenwachsüberzug mit dem die Pfeifen zu Beginn versehen sind und die Kondensate entsprechend im Meerschaum bindet.

Qualitätsmerkmale
Das Meerschaumpfeifen in vielen unterschiedlichen Preisgruppen am Markt erhältlich sind hängt maßgeblich mit der Qualität des verwandten Rohstoffs zusammen. Denn je weißer, reiner und leichter das Material ist, desto höher ist der Preis der Pfeife. Wie auch bei der Bruyereknolle kann das abgebaute Material darüber hinaus über Einschlüße, Hohlräume und Risse verfügen, so das der Ausschuß recht hoch ist. Der türkische Blockmeerschaum ist dabei erdgeschichtlich älter und von wesentlich besserer Qualität, als der leicht gräuliche und schwerere Tansania Meerschaum. Hin und wieder findet man auch Pfeifen die aus Preßmeerschaum bestehen, der aus mit einem Bindemittel verkochten pulversierten Meerschaumresten hergestellt wird. Interessant ist auch, daß der extrem hohe Arbeitsaufwand der für gravierte Meerschaumpfeifen nötig ist, sich letztendlich kaum im Preis widerspiegelt, da hier im Gegenzug Material verwendet wird, daß sich aufgrund kleiner Fehler nicht für die Verarbeitung der höherpreisigen glatten Pfeifen eignet.

Pflege
Alles in allem ist auch die Meerschaumpfeife ein unkompliziertes Rauchgerät, doch das ein oder andere gibt es natürlich auch hier zu beachten: Durch die hohe Saugfähigkeit des Materials wird dieses sehr weich, so daß es ratsam ist die Pfeife erst einige Stunden liegen zu lassen, bevor sie einer Reinigung unterzogen wird. Die spitzen Enden der Pfeifenreiniger bohren sich sonst relativ leicht in Rauchkanal, bleiben dort hängen und treten eines Tages auf der Außenseite des Holmes wieder heraus. Ähnlich verhält es sich mit der Reinigung des Brennraumes. Wird der noch weiche Boden von Tabakresten befreit besteht ebenfalls Gefahr,daß das Pfeifenbesteck den Boden durchdringt. Geben Sie der Pfeife etwas Zeit, bevor Sie diese säubern. Auch beim Ausklopfen der Pfeife sollte sie ein wenig behutsamer sein, als bei der hölzernen Kollegin.

Hin und wieder müßen Sie natürlich auch ihre Meerschaumpfeife von der im Brennraum gebildeten Kohleschicht befreien, da anderfalls die Spannung zu groß wird und Risse entstehen können, bzw. im Extremfall komplette Teile wegplatzen können. Vielen Rauchern dieser Pfeifen ist es auch wichtig ein gleichmäßiges Verfärbungsbild zu erzielen. Dies erzielen Sie am Besten indem Sie die Pfeife in erster Zeit nur am Mundstück anfassen, bzw. falls Sie den merkwürdigen Blicken ihrer Partnerin standhalten, es sich mit einem weißen Stoffhandschuh auf dem Sofa bequem machen. Zum Transport eignet sich bestens das in aller Regel mitgelieferte Etui, da Kontakt mit Leder zu unschönen Abfärbungen führt.

Weiterführende Literatur
Sicherlich gäbe es noch vieles mehr über die “weiße Göttin” zu berichten, doch wer Interesse am Thema hat, kann sich sicherlich bei seinem Fachhändler mit weiterführender Literatur versorgen.